Vorwort aus dem Buch: "AVOR - Grundwissen für das Baukader" "Gut
organisiert, ist halb gearbeitet".
Dieses Sprichwort trifft überall zu, aber besonders auf der Baustelle.
Tagtäglich passieren Leerläufe, weil Leute in allen Positionen nicht
vorausdenken. Dies verursacht für die Unternehmung und den Bauherrn nicht nur
unnötige Kosten, sondern belastet auch das Arbeitsklima. Mitarbeiter spüren
sofort, ob ihre Vorgesetzten zielstrebige, fachkompetente Leiter sind oder stets
improvisieren, wie es ihnen gerade in den Sinn kommt.
Arbeitsvorbereitung (AVOR) bedeutet, sich die
Arbeit zum voraus vorzustellen; also vorauszudenken und zu organisieren.
Dies wiederum bedingt, dass
der AVOR-Betreibende ein umfangreiches Fachwissen besitzt. Nun sind aber für die
Erstellung eines Bauwerkes Tausende von Kleinigkeiten, Handreichungen und
Arbeitsschritten notwendig. So ist die Gefahr für das Baukader gross,
Verschiedenes zu vergessen, wobei der Termindruck und das Fehlen von
qualifizierten Mitarbeitern keineswegs hilft, die Situation auf den Baustellen
zu verbessern. Deshalb befasst sich das vorliegende Buch nicht nur mit der
Arbeitsvorbereitung, sondern es vermittelt auch das Fachwissen dazu. Nach 20-jähriger Bautätigkeit als Maurer, Vorarbeiter, Polier, Bauführer und Baumeister kenne ich die schönen Seiten, aber auch die Probleme der Baustellen aus jeder Sicht. Getrieben durch diese praktischen Erfahrungen, meine Lehrtätigkeit an der Baukaderschule St. Gallen und besonders auch durch Anfragen aus Unternehmer- und Baukaderkreisen entstand das vorliegende Buch und ich hoffe, dass es hilft dem angehenden und jungen Baukadermann: sein Fachwissen zu erweitern und mangelnde Erfahrung durch gute AVOR wettzumachen dem älteren Baupolier und Bauführer: Denkanstösse zu vermitteln und seine Kenntnisse wieder aufzufrischen dem Bauleiter: Einblick in die Organisation der Baustelle zu vermitteln und die Zusammenarbeit mit dem Unternehmer zu fördern der Geschäftsleitung: mit den AVOR-Checklisten ein Führungsinstrument in der Hand zu haben, welches einen hohen Effizientheitsgrad aufweist, weil alle Punkte abgehakt und die Listen vom Sachbearbeiter unterschrieben werden müssen. Obwohl die Durchführung der AVOR nach diesem Buch und den darin enthaltenen Checklisten anfangs etwas mehr Arbeits- und Freizeit erfordert, bin ich überzeugt, dass sich der Aufwand durch ein besseres finanzielles Ergebnis, einen reibungsloseren Bauablauf, ein harmonischeres Betriebsklima und mehr Freude an der Arbeit für alle Baukaderleute mehr als bezahlt macht. In diesem Sinne wünsche ich allen AVOR-Betreibenden viel Erfolg. November 2004 Rolf Heim |