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Maurerarbeiten

Auszug aus dem Buch AVOR            

Backsteine SwissModul  Mauerwerkshandbuch von Sisssbrick

Maueranker


7.1. Backsteinmauerwerk

Einführung

Bei der AVOR für Mauerwerk geht es in erster Linie um die Beurteilung der Konstruktion, die richtige Materialbestellung und die reibungslose Organisation auf der Baustelle.

Gerichtliche Auseinandersetzungen über Bauschäden zeigen immer wieder, dass es selten einen einzigen Schuldigen gibt. Wenn bei einem Zweischalenmauerwerk die Vertikalfugen oder die Murfor-Armierung im Fensterbrüstungsbereich weggelassen wurden, kann sich z.B. der Unternehmer nicht darauf berufen, er sei unschuldig, weil er alles gemacht habe, was in den Plänen und im Devis vorgesehen war. Das Bauen ist immer ein Werk von vielen, von Planern, Statikern, Leitenden und Ausführenden.

 

Es ist wichtig, dass der Unternehmer die Planer und Bauleitung als Partner betrachtet und dass gemeinsam versucht wird, ein Bauwerk optimal zu erstellen.

 

Das Baukader muss sich immer bewusst sein, dass der Unternehmer auf seinem Gebiet der Spezialist ist. Die Bauleitung projektiert, koordiniert und überwacht vielleicht 30 - 40 Handwerker und Firmen. Es ist einleuchtend, dass sie nicht jede Berufssparte so perfekt beherrschen kann, wie der Unternehmer sein Metier. Deshalb muss der Unternehmer und sein Baukader vermehrt auch die Konstruktion eines Neubaues beurteilen. Gemäss SIA Norm 118, Art. 25 ist er verpflichtet, Verhältnisse, die seiner Erfahrung nach zu Schäden führen können, der Bauleitung anzuzeigen und abzumahnen.

Die AVOR bildet in dieser Hinsicht ein geeignetes Hilfsmittel, die Zusammenarbeit mit den planenden Partnern zu verbessern. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die Arbeitsausführung, sondern auch auf zukünftige Bauaufträge aus.

Ausführung des Mauerwerks und Konstruktionsgrundsätze  Planungsgrundlagen Swissbrick
z.T. aus "Tonprodukte" und "Backsteinmauerwerk" von Verband Schweizerische Ziegelindustrie, 8006 Zürich und
http://www.swissbrick.ch/

Trotz angespannter Preissituation auf dem Baumarkt soll an dieser Stelle einmal eine Lanze für das einheimische Gewerbe gebrochen werden. Es liegt in der Natur der freien Marktwirtschaft, dass praktisch alle Produkte und Arbeitsleistungen irgendwo auf der Welt billiger, als bei uns, zu bekommen sind. Diese Tatsache wird von einigen Wirtschafts-Hochschulprofessoren aufgegriffen und die uneingeschränkte Ausnutzung dieses Umstandes propagiert. Geld ist aber nicht das Mass aller Dinge! Wir haben unsere Erfahrungen mit polnischem Zement und italienischen Backsteinen gemacht. Wir haben in unserem Land eine sehr leistungsfähige Backstein-, Zement-, Stahl- und Bauindustrie, welche das Gewerbe laufend mit den neuesten Erfahrungen, Erkenntnissen, Dokumentationen und fachlichen Beratungen versehen. Diese Dienstleistungen verursachen naturgemäss Kosten, welche irgendwie abgedeckt werden müssen. Diesem Umstand ist bei der Lieferantenwahl Rechnung zu tragen und sicher ein paar Prozente "Mehrpreis" wert.

Bezeichnungen

Backstein ist der Sammelbegriff für alle Bausteine aus gebranntem Ton (Backsteine, Sichtbacksteine, Vollsteine). SwissModul Steine sind Backsteine mit modularen Abmessungen für Mauerwerk zum Verputzen.

Sichtbacksteine sind speziell hergestellte Steine für sichtbares Mauerwerk mit verschiedenen Farben und Oberflächen gemäss Muster des Lieferanten. Ausgleichsteine finden für den Ausgleich und die Anpassung von Mauerhöhen Anwendung. Für das Mauerwerk werden in der Regel die Steine auf der Baustelle geschrotet oder gefräst.

Produktsor
timent

Backsteine SwissModul
Mauerwerkshandbuch swissbrick
 

  Breite Grundformen Ausgleich-
steine
Format
L/B/H [mm]
Gewicht
[kg]
7.5 cm B 7.5/19 B 7.5/14
B 7.5/9
B 7.5/6.5
290 / 75 / 190
290 / 75 / 140
290 / 75 / 90
290 / 75 / 65
4.5
3.3
2.1
1.5
10 cm
B 10/19
B 10/14
B 10/9
B 10/6.5
290 / 100 / 190
290 / 100 / 140
290 / 100 / 90
290 / 100 / 65
5.6
4.2
2.7
1.9
12.5 cm
B 12.5/19
B 12.5/14
B 12.5/9
B 12.5/6.5
290 / 125 / 190
290 / 125 / 140
290 / 125 / 90
290 / 125 / 65
6.9
5.1
3.3
2.4
15 cm
B 15/19
B 15/14
B 15/9
B 15/6.5
290 / 150 / 190
290 / 150 / 140
290 / 150 / 90
290 / 150 / 65
8.2
6.0
3.9
2.8
17.5 cm
B 17.5/19
B 17.5/14
B 17.5/9
B 17.5/6.5
290 / 175 / 190
290 / 175 / 140
290 / 175 / 90
290 / 175 / 65
9.4
6.9
4.5
3.2
20 cm
B 20/19
B 20/14
B 20/9
B 20/6.5
290 / 200 / 190
290 / 200 / 140
290 / 200 / 90
290 / 200 / 65
10.5
7.7
5.0
3.6
25 cm
B 25/19
B 25/14
B 25/9
B 25/6.5
290 / 250 / 190
290 / 250 / 140
290 / 250 / 90
290 / 250 / 65
12.6
9.3
6.0
4.3

 

Anschlagsteine



Anschlagsteine trennbar

B 15/19 Anschlag
B 15/14 Anschlag
B 16.5/19 Anschlag
B 16.5/14 Anschlag
B 17.5/19 Anschlag
B 17.5/14 Anschlag
B 19.5/19 Anschlag
B 19.5/14 Anschlag
B 20/19 Anschlag
B 20/14 Anschlag
B 25/19 Anschlag
B 25/14 Anschlag

290 / 150 / 140
290 / 165 / 190
290 / 165 / 140
290 / 175 / 190
290 / 175 / 140
290 / 195 / 190
290 / 195 / 140
290 / 200 / 190
290 / 200 / 140
290 / 250 / 190
290 / 250 / 140
290 / 150 / 190
7.9
5.8
8.4
6.2
8.7
6.4
9.3
6.9
9.3
6.9
10.1
7.5

Backsteine mit erhöhten Festigkeiten
12.5 -
17.5 cm
B 12.5/19 ...
B 15/19 ...
B 17.5/19 ...
B 12.5/14 ...
B 15/14 ...
B 17.5/14 ...
B 12.5/9 ...
B 15/9 ...
B 17.5/9 ...
290 / 125 / 190
290 / 150 / 190
290 / 175 / 190
290 / 125 / 140
290 / 150 / 140
290 / 175 / 140
290 / 150 / 90
290 / 150 / 90
290 / 175 / 90
8.0
9.5
11.4
5.9
7.0
8.4
3.8
4.5
5.4

Backsteine für bewehrtes und vorgespanntes Mauerwerk
 
Backsteine murfor RE
12.5 cm
15 cm
17.5 cm
B 12.5/19 RE
B 15/19 RE
B 17.5/19 RE
300/125/190
300/150/190
300/175/190
6.2
7.5
8.8

Backsteine ARMO
12.5 cm

15.0 cm

17.5 cm
B 12.5/19 ARMO
B 12.5/14 ARMO
B 15/19 ARMO
B 15/14 ARMO
B 17.5/19 ARMO
B 17.5/14 ARMO
290/125/190
290/125/140
290/150/190
290/150/140
290/175/190
290/175/140
6.9
5.1
8.2
6.0
9.4
6.9

Schalldämmsteine CALMO

12.5 cm
 

15.0 cm


17.5 cm
 

20.0 cm

B 12.5/9 CALMO*
B 12.5/14 CALMO

B 15/9 CALMO*
B 15/14 CALMO

B 17.5/9 CALMO
B 17.5/14 CALMO*

B 20/9 CALMO
B 20/14 CALMO*
290 / 125 / 90
290 / 125 / 140

290 / 150 / 90
290 / 150 / 140

290 / 175 / 90
290 / 175 / 140

290 / 200 / 90
290 / 200 / 140
4.6
7.1

5.5
8.6

6.4
10.0

7.4
11.5

 

Mörtel

Beim Neubau eines 5-geschossigen Wohn- und Gewerbehauses für einen Baumeister wählte der Baupolier für das tragende, innere 15er-Mauerwerk einen verlängerten Mörtel. Der Chef tobte, weil mit diesem Mörtel nur eine Festigkeit von 3,5 N/mm2 statt 20 N/mm2 erreicht werden konnte und damit die erforderliche Tragfähigkeit der tragenden Wände nicht gewährleistet war. Es stand zur Diskussion, alle Mauern abzureissen und mit Zementmörtel neu zu erstellen.

Mörtelwahl, eine Kleinigkeit wird mancher denken; aber die falsche Entscheidung kann kostspielige Folgen haben. Je nach der geforderten Mauerwerksqualität und Belastungsfähigkeit sind folgende Mörtel zu wählen:

  • verlängerter Mörtel
    HK 250 + CEM I 42,5 150 kg/m (Druckfestigkeit fm = 5,0 N/mm2)
     

  • Zementmörtel
    CEM I 42,5 325 kg/m (Druckfestigkeit fm = 15,0 N/mm2)

Heruntergefallener Mörtel sollte nicht mehr verwendet werden. Die Verarbeitung hat bei normalem Mörtel innert zwei Stunden und ohne nachträgliche Zugabe von Wasser zu erfolgen. Beim Zementmörtel empfiehlt sich die Verwendung eines guten Mischöls.

Fugen

Die Fugen sollen normalerweise folgende Stärken aufweisen:

  • Stossfugen 10 mm
     

  • Lagerfugen 10 mm

 

Vollfugig vermauern

Der Begriff «Vollfugig mauern» heisst, dass sowohl die Lagerfugen, wie auch die Stossfugen vollfugig vermörtelt werden. Unter vollfugig vermörteln versteht man das fachgerechte Vermauern mit Doppelspatz. Bei geringen Mauerdicken (7.5 und 10 cm) wird in der Regel nur ein Einfachspatz aufgetragen. Die Vermauerung erfolgt jedenfalls so, dass die Fugen quasi durchgehend mit Mörtel ausgefüllt sind.

Ohne Stossfugenmörtel mauern

Ohne Stossfugenmörtel oder «knirsch» mauern bedeutet, dass zwar die Lagerfugen vollfugig vermörtelt werden, nicht aber die Stossfugen. Die Steine werden in horizontaler Richtung lediglich so satt wie möglich «gestossen», je nach Steinformat entweder mit ebenen oder mit verzahnten Stirnseiten (Nut und Kamm) gegeneinander. Bevor die unterste Schicht genau horizontal angesetzt wird, ist die Unterlage zu reinigen und gut zu netzen.

Höheneinteilung

Zur Erreichung der verschiedenen Mauerwerkshöhen sind Ausgleichssteine zu verwenden.



Schichteinteilung Mauerwerk aus Modulbacksteinen

Kleine Anpassungen in der Höhe können auch mit der Stärke der Lagerfuge ausgeglichen werden.

 

 

Materialbedarf

 

Es ist zu beachten, dass die Bestellung der Steine einen 3 - 5 %-igen Zuschlag für Bruch und Verschnitt enthalten muss. Bei Verwendung von konventionellem Mörtel reduziert sich der Verbrauch um ca. 30 %, da dieser Mörtel gröber ist und weniger in die Luftkammern der Steine fliesst.
 


Materialbedarf und Gewicht

Je nach Mörtelfabrikat, Baustellen-, Silo- oder Langzeitmörtel, kann der Verbrauch variieren.



Maueranker

Gelenkanker

Verankerung
in Mörtelfuge
10er Serie
Länge
[mm]
Schalen-
abstand
[mm]
Zul. Anker-
belastung
[kN]
240
270
300
330
360
50- 75
80-105
110-135
140-165
170-200
1.7
1.7
1.7
1.7
1.7

Carbo-Anker

Verankerung
in Beton B
Länge
[mm]
Schalen-
abstand
[mm]
Zul. Anker-
belastung
[kN]
240
300
100-140
150-200
1.5
1.5

Spiralanker

Verankerung in Mörtelfuge SL

Länge
[mm]
Schalen-
abstand
[mm]
Zul. Anker-
belastung
[kN]
190
230
270
50- 90
90-130
130-170
1.0
1.2
1.2

Mauerwerkshandbuch swissbrick


Stürze   Stahltonbroschüre
Piccolin-Cemfor

Typ A 36 Typ B 36 Typ C 36 Typ V 36
Filenit/Ecomur
Ecomur 21   Filenit Typ 6  
   
Vorderstürze Stahlton
StahlTon Typ 3 StahlTon Typ 34 StahlTon 3S  
 

 

Stahltonbroschüre

Planungsgrundlagen Swissbrick

Schweizer Norm, SIA V 177, Empfehlung, Ausgabe 1995

Vorwort

Die folgenden Auszüge aus der Empfehlung SIA V 177 sind seit dem 1.1.1996 in Kraft und bilden eine Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte dieser Norm für das Baukader. Die Norm wurde vollständig überarbeitet und zeichnet sich durch eine hohe Praxisnähe aus. Die Mauerwerks-, Stein- und Mörtelprüfungen sind bereits auf die Europäische Normung ausgerichtet. Die nachfolgenden Zitate aus der SIA V 177 ersetzen diese nicht, sondern sollen den Praktiker auf deren Inhalt hin aufmerksam machen.

Bezeichnungen und wichtige Begriffe
aus Schweizer Norm, Empfehlung SIA V 177, Ausgabe 1995

Am 1.Januar 1997 lösten die neue Schweizer Norm, Empfehlung SIA V177, Ausgabe 1995, Mauerwerk und das NPK-Kapitel 314/97, Maurerarbeiten die früheren Ausgaben ab.

Damit die Neuerungen dieser beiden Standardwerke besser verstanden werden, seien nachfolgend die wichtigsten Begriffe des Mauerwerkes erklärt.

 

  • Mauerwerk
    Bauteil aus Steinen, die mittels Mörtel zusammengefügt sind und dadurch als Ganzes wirken.
     

  • Stein
    Künstlich hergestellter Mauerstein.
     

  • Mörtel
    Mauermörtel, abgestimmt auf die betreffende Mauerwerksart.
     

  • Mauerwerksart
    Entsprechend der verwendeten Steinart werden folg. Mauerwerksarten unterschieden:

  • MB Mauerwerk aus gebrannten Steinen (beispielsweise Backsteine oder Klinker)

  • MBL Mauerwerk aus gebrannten Leichtsteinen

  • MCL Mauerwerk aus zementgebundenen Leichtsteinen

  • MK Mauerwerk aus hydrothermisch gehärteten Steinen (beispielsweise Kalksandsteine)

  • MP Mauerwerk aus hydrothermisch gehärteten Leichtsteinen (beispielsweise Porenbetonsteine)

  • MPL Mauerwerk aus hydrothermisch gehärteten Leichtsteinen mit geringer Rohdichte.

  • Einsteinmauerwerk
    Mauerwerk im Läufer- oder Binderverband, wobei die Mauerdicke der Breite bzw. Länge der Steine entspricht.

  • Verbandmauerwerk
    Mauerwerk wechselweise aus Steinen verschiedener oder gleicher Breite, so dass die Steine in Quer- und in Längsrichtung überlappen.

  • Vorfabriziertes Mauerwerk
    Mauerwerk, das im Werk oder auf der Baustelle als Element erstellt und am Bauwerk mit den übrigen Bauteilen zusammengefügt wird.

  • Vorsatzmauerwerk
    Mauerwerk, das in der Regel als Aussenschale eines Gebäudes an der Tragkonstruktion verankert wird, z.B. als äussere Schale von Zweischalenmauerwerk.

  • Bewittertes Mauerwerk
    Ungeschützt dem Aussenklima, z. B. Schlagregen oder Nässe und Frost, ausgesetztes Mauerwerk.


– Eigenschaften des Mauerwerks

Mauerwerk hat in der Regel raumabschliessende und/oder tragende Funktionen zu erfüllen. Ausserdem können weitere Eigenschaften von Bedeutung sein, insbesondere bezüglich:

  • = Wärmedämmung

  • = Schalldämmung

  • = Witterungsschutz

  • = Brandschutz

  • = ästhetische Wirkung.


Arten des Mauerverbandes

  • = Verbund
    Übergreifen der Steine im Mauerverband in Längs- und in Querrichtung sowie Einbinden bei zusammenstossenden Wänden.

  • Vollfugig mauern
    Fachgerechte Vermörtelung der Lager- und Stossfugen mit Doppelspatz, je nach Steinart oder Mauerdicke auch mit Einfach- oder Mehrfachspatz.

  • Ohne Stossfugenmörtel mauern («knirsch»)
    Fachgerechte Vermörtelung der Lagerfugen, jedoch ohne Vermörtelung der Stossfugen.

– Ergänzungsbauteile
Bauteile, welche als integrierte Bestandteile das Mauerwerk ergänzen.

Grundsätzlich wird also zwischen Mauerwerk ohne besondere und mit besonderen Eigenschaften unterschieden. Das bisherige Mauerwerk "hochwertige Qualität" und "Sonderqualität" werden neu dem Mauerwerk mit besonderen Eigenschaften zugeordnet.

 

Übersicht und Zusammenfassung:

 

Mauerwerksbezeichnungen
Bezeichng. Text, Definitionen Druckfestigkeit Beispiel
MB Mauerwerk, gebrannte Steine fx = 8 N/mm2 Backstein, Klinker
MBL Mauerwerk, gebrannte
Leichtsteine
fx = 4 N/mm2 Bricosol, Poroton, Porith, Optitherm
MC Mauerwerk, zementgebundene Steine fx = 8 N/mm2 Zementstein, Betonstein
MCL Mauerwerk, zementgebundene
Leichtsteine
fx = 2 N/mm2 Bisotherm,
Leccastein
MK Mauerwerk, hydrothermisch gehärtet fx = 7 N/mm2 Kalksandstein
MP Mauerwerk, hydrothermisch gehärtet,
Leichtstein
fx = 3.2 N/mm2 Porenbeton
MPL Mauerwerk, hydrothermisch gehärtete
Leichtsteine, kleine Rohdichte
fx = 1.8 N/mm2 Porenbeton leicht

 

Mauerwerksarten
Besondere Eigenschaften
- Einsteinmauerwerk
- Verbandsmauerwerk
- Vorfabriziertes Mauerwerk
- Bewittertes Sichtmauerwerk
- wärmedämmend
- schalldämmend
- mit erhöhtem Feuerwiderstand
- mit erhöhten Festigkeitswerten
- bewehrt
- äusseres Vorsatzmauerwerk
- nicht bewittertes Sichtmauerwerk
- bewittertes Sichtmauerwerk


Tragsicherheit

Die Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit und damit die Qualitätssicherung des Mauerwerkes spielen in der neuen SIA V 177 eine wichtige Rolle, wie die folgenden Auszüge aus dem Kapitel 2 "Grundsätze" und 3 "Nachweise" dieser Norm zeigen:

– Bautechnische Unterlagen für die Ausführung

  • Zu den bautechnischen Unterlagen für die Ausführung gehören:

– Ausschreibungsunterlagen
– Pläne mit Materiallisten

– Schichtenpläne für Sichtmauerwerk
– Verlegepläne für schlaffe und vorgespannte Bewehrung
– Verlegepläne für Maueranker
– Pläne für die Anordnung von Bewegungsfugen.

– Anforderungen für die Gebrauchstauglichkeit

  • Risse dürfen nicht zu Folgeschäden führen und das Aussehen der Wand nicht beeinträchtigen.

  • Bei der Beurteilung möglicher Folgeschäden durch Risse sind die Oberflächenbeschaffenheit und der Standort der Wand in Bezug auf mögliche Witterungseinflüsse zu berücksichtigen.

  • Normale Anforderungen genügen, wenn

– das Mauerwerk vor Witterungseinflüssen weitgehend geschützt ist und
– Risse keine Folgeschäden verursachen und
– Risse im Hinblick auf das Aussehen toleriert werden.

  • Hohe Anforderungen sind zu erfüllen, wenn

– das Mauerwerk extremen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist oder
– Risse Folgeschäden verursachen oder
– eine Beschränkung von Rissen aus ästhetischen Gründen gefordert ist.

– Mörtel

  • Der Mörtel für Mauerwerk ohne besondere Eigenschaften muss die Mindestanforderungen gemäss nachstehender Tabelle erfüllen.

– Vom Lieferanten sind zu deklarieren:
– Mauerwerksart, für welche der Mörtel geeignet ist
– Verarbeitbarkeitszeit
– Korngrössenbereich

Anforderungen

Mörtel, abgestimmt auf die Mauerwerksart

 

MB

MBL

MC

MCL

MK

MP

MPL

Mörteldruckfestigkeit
fm [N/mm2]

15,0

5,0

15,0

5,0

15,0

-

-

Mauerwerksdruckfestigkeit
fx [N/mm2]

8,0

4,0

8,0

2,0

7,0

3,2

1,8

Mauerwerksbiegezugfestigkeit
ffx [N/mm2]

0,2

0,1

0,25

0,15

0,15

0,9

0,6

  • Für Mauerwerk mit besonderen Eigenschaften legt der Projektverfasser die Anforderungen an den Mörtel fest.

– Vom Lieferanten sind zu deklarieren:
– für Mauerwerk mit erhöhten Festigkeitswerten: fm, fx, ffx
– für äusseres Vorsatzmauerwerk: ffx
– für schall- und wärmedämmendes Mauerwerk: Trockenrohdichte

– Ergänzungsbauteile

  • Maueranker

– Man unterscheidet:
– Zweischalenanker, Verbindungsanker, Schubanker

  • Stürze

– Man unterscheidet:
– schlaff bewehrte und vorgespannte Mauerwerkstürze
– schlaff bewehrte oder vorgespannte Stahlbetonstürze

Fortsetzung im Buch AVOR – Grundwissen für Baukader

www.avor.ch

Mauerwerkshandbuch swissbrick

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