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Baupolier - Berufsbild

 

Stellung

 

Der Baupolier ist in der Regel Baustellenchef und als solcher Vertreter des Unternehmers auf seiner Baustelle. Demzufolge ist er oft auch Ansprech-partner, Anlaufstelle und Verbindungsperson aller am Bau Beteiligten. Nicht selten stellt er die "Visitenkarte" und das "Aushängeschild" der Unternehmung dar.

 

In Zusammenarbeit mit seinem direkten Vorgesetzten, meistens dem Bauführer, leitet er in praktischer und organisatorischer Hinsicht die Baustelle oder einen Teil derselben. Dabei ist er auf die volle Unterstützung seiner Vorgesetzten angewiesen.

 

Das Personal auf der Baustelle untersteht dem Baupolier.  Alle Anweisungen gehen über ihn. Der Baupolier wiederum ist direkt dem Bauführer oder Unternehmer unterstellt.

Kurt Hädener, Stutz AG, St. Gallen.

Ein Baupolier, der das folgende Anforderungsprofil perfekt erfüllt

Anforderungsprofil

 

fachlich:        

 

Der Baupolier muss in der Lage sein:
 

   die Bauarbeiten unfallfrei durchzuführen.  Dabei hat er alle Vorschriften, insbesondere diejenigen der SUVA, einzuhalten.

   bei einem Unfall erste Hilfe zu leisten.

   die Anforderungen in Bezug auf Qualität und Massgenauig­keit unter Einhaltung der Regeln der Baukunde zu erfüllen.  Damit er die Anweisungen des Planers, der Bauleitung, des Ingenieurs und seiner Vorgesetzten verstehen, darüber diskutieren und in die Praxis umsetzen kann, muss er über ein umfassendes fachliches, praktisches und technisches Wissen verfügen.

   die Inhalte der Baupläne sicher zu lesen und mit einer einwandfreien Arbeitsausführung auf die Baustelle zu übertragen.

   voraussehbare Schäden zu erkennen, seinen Vorgesetzten Mitteilung zu machen, sowie rasch und entschlossen richtig zu handeln.

   alle Arbeiten mit einem Minimum an Arbeitszeitaufwand, Material und Inventar zu organisieren und zu leiten.  Er muss durch das Planen rationeller Arbeitsabläufe und gezielte Arbeitsvorbereitung in Zusammenarbeit mit seinem Vorgesetzten die Baustelle optimal betreiben.

   Baumaterialien und Inventar frühzeitig, in Koordination mit seinem Vorgesetzten, richtig zu bestellen.

   Mitarbeiter und Geräte richtig einzusetzen und Anordnungen über durchzuführende Arbeiten klar zu erteilen und später zu kontrollieren.

   Vorgabezeiten zu setzen, zu kontrollieren und mit den Leistungswerten der Offerte zu vergleichen.

   seine Baustelle als "Visitenkarte" der Unternehmung in Ordnung zu halten.

   kostenbewusst zu denken und zu handeln; d.h. die Zusammenhänge zwischen Aufwand und Ertrag zu erkennen und zu beachten.  Insbesondere sind die Ausmassvorschriften zu kennen und die nötigen Ausmassnotizen aufzunehmen.  Leistungsverzeichnisse müssen richtig interpretiert und Änderungen oder Zusatzpositionen sofort festgehalten und den Vorgesetzten mitgeteilt werden.

   das Rapportwesen korrekt zu führen.

   für schonenden und sorgfältigen Umgang mit allem Inventar. wie Werkzeug, Kleingeräte, Maschinen, Betriebsmaterial, Schalungen, Gerüste, sowie allen Einrichtungen zu sorgen.

Persönlich    

 

Der Baupolier soll:

 

—   durch eine kooperative Haltung gegenüber seinen Vorgesetzten und Mitarbeitern ein gutes Baustellenklima schaffen.

—   mit der Geschäftsleitung, Bauleitung, Bauherrschaft und

—   allen andern Beteiligten einen guten Umgang anstreben.

—   einen einwandfreien Charakter und fachliche Fähigkeiten besitzen und sich durch seine Persönlichkeit zielstrebig durchsetzen. Neben sicherem Auftreten und einer gerechten Haltung in allen Tätigkeiten soll er sich trotzdem allen berechtigten Einwänden und anderen Ansichten gegenüber aufgeschlossen zeigen.

—   die Freude an der Arbeit und den Berufsstolz auf seine Mitarbeiter übertragen und auch mit mittelmässigem Personal und unter Termindruck den Willen zu sehr guten Leistungen mitbringen.

—   für seine Mitarbeiter in allen Belangen Vorbild sein; insbesondere in Bezug auf Ehrlichkeit, Einsatzfreude, Gewissenhaftigkeit, Pünktlichkeit, Reinlichkeit, Durchhaltewillen und Ausgeglichenheit.

—   seinen Mitarbeitern ein guter Vorgesetzter sein.  Den be­sonderen menschlichen Problemen der Lehrlinge und Mitarbeiter soll er Verständnis entgegenbringen und den Ein­zelnen nach seinen individuellen Fähigkeiten einsetzen, motivieren, qualifizieren, fördern und weiterbilden.

—   die Lehrlinge in fachlichen und persönlichen Belangen unter Beachtung und Anwendung der entsprechenden Reglemente betreuen.

—   fähig sein, die erforderlichen Informationen und Berichterstattungen in Schrift und Sprache gut verständlich weiterzugeben.

Für die Baupoliere   www.avor.ch         

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