Grabenbau
Auszug aus dem Buch Tiefbau – Grundwissen für
Baukader
8.2.
Baustelleneinrichtung, Verschiedenes
Praktische Tipps
8.1. Einleitung
Graben bauen - was ging voran?
Wenn das Baukader den Auftrag
erhält, einen Graben zu bauen, hat sich zuvor meistens schon einiges ereignet.
Es beginnt damit, dass sich ein
privater oder öffentlicher Bauherr zur Realisierung eines Bauvorhabens
entschliesst. Ein Planungsbüro als Interessenvertreter des Bauherrn erarbeitet
dazu alle Unterlagen, welche für die Ausführung nötig sind und holt die
Bewilligungen ein.
Währenddem erfolgt die
Arbeitsausschreibung oder Submission; d.h. bei kleinen Projekten werden
einer Anzahl Unternehmungen die Offerten mit Planunterlagen zugeschickt, bei
grösseren erfolgt die öffentliche Ausschreibung zur freien Konkurrenz in
Zeitungen, Fachzeitschriften und im Amtsblatt. Daraufhin findet für alle
interessierten Unternehmungen eine Begehung an Ort und Stelle statt. Dabei
wird das Projekt gründlich erklärt und das Gelände abgeschritten. Oft sind auch
Kernbohrungen oder Sondagelöcher vorhanden, um den Baugrund zu beurteilen.
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Ried-Mörel VS
Gemeinde
Kanalisation
Hauptsammelleitung Ried-Mörel-Mörel
Eingabetermin: 21.4.09
Baumeisterarbeiten ca.:
Rohrlänge 660m HDPE S-16, Aushubarbeiten
800m3, Mess- und Druckbrecher-Schächte.
Die Eingabeformulare können
bei der Staatskasse in Sitten bezogen werden. Obligatorische
Begehung: 15. April 2002, 14 Uhr. Treffpunkt:
Zimmerei Holzbau AG, Mörel.
Die Offerten sind eingeschrieben mit der Aufschrift «Kanalisation
Hauptsammelleitung Ried-Mörel-Mörel», an das kantonale Amt für
Umweltschutz, 1951 Sitten, einzureichen. Eingabetermin: 21. April 2002
(Poststempel). Offerteröffnung: 24. April 2002,10 Uhr,
Amt für Umweltschutz, Haus
Mutua in Sitten. Einsichtnahme der Pläne
beim Ingenieurbüro
Derendinger & Co., 3900 Brig.
Beispiel einer Arbeitsausschreibung
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Für die Ausarbeitung eines
seriösen Angebotes benötigt der Unternehmer ein Leistungsverzeichnis (Offertformular,
Devis oder Offertbeschrieb), worin die auszuführenden Arbeiten detailliert
beschrieben und mit Quantitäts-angaben versehen sind. Die besonderen
Bestimmungen im Devis umschreiben die speziellen Verhältnisse,
Einschränkungen, Qualitäts-anforderungen, Risiken, besondere Vorsichtsmassnahmen,
Termine, Bauabläufe usw. Selbstverständlich bildet die Einhaltung der Regeln
der Baukunde wie SUVA-Vorschriften, allgemeine Bedingungen für Bauarbeiten
nach SIA Norm 118, Normen und Messvorschriften von SIA, VSS und anderen
Berufsverbänden, einen integrierenden Bestandteil des Angebots. Die
Verbindlichkeit dieser Grundlagen wird in den allgemeinen Bestimmungen
festgelegt. Besondere Bestimmungen gelten nur für ein spezielles
Objekt; die allgemeinen Bestimmungen jedoch für alle ähnlichen Bauarbeiten des
entsprechenden Planungsbüros.
Der beiliegende
Situationsplan soll über den zur Verfügung stehenden Platz, den Wasser- und
Strombezug, sowie über die Verkehrswege Auskunft geben. Im Längen- und
Normalprofil sind oft auch die Beschaffenheit des Baugrundes und Höhe des
Grundwasserspiegels eingetragen.
Nach der Einreichung der
Angebote findet die Offertöffnung statt. Vielfach werden auch Unklarheiten im
persönlichen Gespräch bereinigt, worauf die Vergebung erfolgt. Gewöhnlich
bekommt das Leistungsverzeichnis dann einen, meist vom SIA vorgedruckten,
Umschlag mit allen wichtigen Angaben und Abmachungen und wird somit zum
Werkvertrag.
In der Regel werden alle
Arbeiten ausgemessen und mit den Einheitspreisen des Vertrages verrechnet.
Seltener geschieht die Rechnungsstellung pauschal, global oder nach Aufwand,
d.h. in Regie.
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Wichtige Grundlagen für die
Kanalbauarbeiten sind:
-
Suva-Verordnungen und Vorschriften
-
SIA Norm 118 über allgemeine
Bedingungen für Bauarbeiten
-
SIA Norm 190 Kanalisationen, 267
geotechnische Arbeiten
-
VSS Normen (SN 640 532a
Strassenentwässerung, SN 640 535a Grabarbeiten,
-
SN 640 576 Aushub- und
Schüttarbeiten etc.)
-
Normpositionenkataloge (VSS, NPK
oder CRB)
-
Umweltschutzgesetze
(Gewässerschutz, Luftreinhalteverordnungen, Abfallentsorgung etc.)
Auftrag erteilt —
Arbeitsvorbereitung
In der
Regel wird die Unternehmung die Auftragserteilung dem Bauherrn verdanken. Dann
ist es vor Inangriffnahme des Bauauftrages unumgänglich, dass das Baukader die
nötige AVOR betreibt. Dies geschieht am besten mit dem folgenden,
systematischen Vorgehen:
-
Studieren
der vorhandenen und noch zu beschaffenden Unterlagen.
-
Besichtigen
der zukünftigen Baustelle.
-
Sich
grobe Arbeitsabläufe und Querbeziehungen überlegen.
-
Konkrete
AVOR-Unterlagen wie Mannschafts- und Gerätelisten, Bauprogramme, technischer
Bericht, Materialbestellungen etc. erarbeiten.
-
Koordinationsbesprechung
mit der Bauleitung
An dieser Besprechungen können
folgende Themen diskutiert werden:
-
Benachrichtigung und Orientierung der
Anstösser und Nachbarn der zukünftigen
Baustelle (damit kann
schon viel Ärger vermieden werden)
-
Benützungsbewilligungen von
privatem oder öffentlichem Grund
-
Anschlussgesuche für Bauwasser,
-strom und evt. -telefon
-
Bodenmechanische Problemstellung
-
Bestimmung der Bodenkennziffern und
Bodenarten
-
Grabenbreiten, Grabenformen und
-profile, Aushubarten, Materialdeponie oder abfuhr,
Spriessungsarten, Arbeitsvorgang, Grabenquerprofile
-
Signalisierung der Baustelle, evt.
Bewilligung für Lichtsignalanlage (beim Eigentümer der
Strasse einholen)
-
Schnurgerüstkontrolle, Abnahme der
Grabensohle, der Kanalisationsleitungen, der Armierungen
-
Versichern der
Hauptabsteckungspunkte
-
Bekanntgabe der Höhenfixpunkte
-
Evt. Erstellung von
Rissprotokollen, Riss-Siegeln und Fotos
-
Evt. Schutz von
Grundwasservorkommen
-
Bewilligung für die Einleitung von
Wasser aus der Wasserhaltung in Kanalisationen oder öffentliche Gewässer (wegen
sandhaltigem oder zementhaltigem Wasser, Ablagerungen in Kanälen, Schädigung des
Fischbestandes etc.)
-
Einhaltung der SUVA-Vorschriften
-
Rapport- und Verrechnungswesen
(Ausmass nach Lieferscheinen oder Festmass)
-
Übergabe der Ausführungspläne und
des Baubeschriebes im Doppel
-
Versichern von Vermessungspunkten
und Polygonen etc.
-
Abschluss einer
Bauwesenversicherung
-
Die genaue Lage der Werkleitungen (Wasser, Gas, Elektrisch,
Telefon, TV, Kanalisationen, Rohrpostanlagen, Alarm-, Signal-, Steuer- oder
Fernmeldeanlagen, Industrie, SBB, Armee oder Polizei, Öltanks mit Zuleitungen,
Fernheizkanäle, Pressluftleitungen) einholen oder besser sogar von den
Leitungsbesitzern anzeichnen lassen.
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Grundsatz:
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Keine Aushubarbeiten ohne
Werkleitungssondagen!!!
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Gemäss SIA
Norm 118, Art. 5.3 ist die Bauleitung verpflichtet, die Lage der
Werkleitungen abzuklären, der Unternehmer muss sich jedoch durch Sondagen
vergewissern, ob die Angaben stimmen.
Überlegungen vor Arbeitsbeginn
Die letzten
Arbeitsvorbereitungen werden in einer Besprechung zwischen den Baukaderleuten
festgelegt. Dabei finden folgende Überlegungen Erwähnung:
-
Welche Maschinen stehen zur Verfügung, welche müssen gemietet werden?
-
Wie setzt sich die Arbeitsgruppe zusammen?
-
Wann und wie wird die Arbeit begonnen?
-
Wer erstellt die Inventarliste, wer macht die Werkzeugbestellung?
-
Welches Spriess-System wird angewendet, wer macht den Materialauszug?
-
Wie sieht die Bauinstallation im Detail aus? (Bestimmung an Ort und
Stelle)
-
Sollten vor Baubeginn noch Fotos über den Zustand bestehender Häuser,
-
Gärten, Mauern, Zäune, Beläge und Randsteine gemacht werden (evt.
Protokoll)
-
Terminprogramm aus der Sicht des Poliers
-
Aufstellen der wichtigsten Telefonnummern für diese Baustelle
-
Bestimmen der wichtigsten Lieferanten
-
Wo und in welcher Form sollen Ausmassnotizen erstellt werden?
-
Evt. Organisation des Personaltransportes
-
Vorgängige Werkleitungssondagen von Hand
-
Abschrankungen und Beleuchtung, besondere Schutzvorkehrungen
-
Welche Neuanschaffungen müssen getätigt werden?
Übergangsbetrachtung
Aus den vorangegangenen Betrachtungen
ist zu sehen, dass es sicher lohnt, sich mit einigen Aspekten und Teilgebieten
des Grabenbaues näher zu befassen und sich intensiv damit auseinander zusetzen.
Die folgenden Ausführungen, Anleitungen und Aufgabenstellungen sollen das
Baukader dahin bringen, dass es in der Lage ist, solche Grabenbauarbeiten und
die damit auftretenden Probleme selbständig oder in Zusammenarbeit mit dem
Vorgesetzten zu lösen.
Die wichtigsten Punkte zur
Erinnerung:
Für den
Bauunternehmer sind die Arbeitsausschreibung, die Begehung, das
Leistungsverzeichnis mit den besonderen und allgemeinen Bestimmungen, der
Situationsplan, das Längen- und Normalprofil und nach der Vergebung der
Werkvertrag von Bedeutung.
Wichtige
Grundlagen für den Kanalbau sind die Suva-Vorschriften, die SIA- und VSS-
Normen, der Normpositionenkatalog und die entsprechenden Gesetze.
Die AVOR
soll systematisch betrieben und der erste Teil mit einer
Koordinationsbesprechung vor Arbeitsbeginn abgeschlossen werden.
Keine
Aushubarbeiten ohne Werkleitungssondagen!
Auszug aus dem Buch Tiefbau |
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8.2.
Baustelleneinrichtung, Verschiedenes
Allgemeines
Die
Baustelleneinrichtung einer Kanalisationsarbeit unterscheidet sich ganz
wesentlich von derjenigen einer Hochbaustelle. Da sich Grabarbeiten vielfach
über mehrere hundert Meter Länge erstrecken, muss die ganze Installation mobil
sein. Die Kosten für die Installationsarbeiten werden in der Regel durch eine
Globale, die sogenannte "Installationsglobale" vergütet.
Darin sind folgende Leistungen
des Unternehmers enthalten:
-
Herrichten
und Wiederinstandstellen von Lagerplätzen, Mieten für die Benützung fremden
Bodens
-
Alle Anschlüsse für Elektrisch, Wasser, Telefon und Ableitung des Bau-WC
und die dazu notwendigen Installationen
-
Protokolle des Unternehmers über den Zustand angrenzender Strassenbeläge,
Randabschlüsse, Trottoirs, Zäune, Mauern, Bäume, Gebäude (Risse) etc.
-
Schutzmassnahmen für Bäume, Gebäude, Freileitungen, SBB-Geleise
-
Signalisationen, Abschrankungen und Beleuchtung
-
Schnurgerüste, Versichern der Hauptabsteckungspunkte
-
Alle Baracken
-
Umschlaggerät
-
Transportpisten
-
An- und Abtransporte aller Maschinen, Werkzeuge, Geräte und des
notwendigen Inventars (ausser Wasserhaltungsgeräten)
-
Mieten für das vorübergehend fest installierte Inventar
-
Alle Montage- und Demontagekosten, sowie die dazu notwendigen Transporte
für die Installationsarbeiten
Bei Unklarheiten soll der
Vorgesetzte gefragt werden, damit der Polier oder Vorarbeiter allfällige,
zusätzliche Leistungen in Ausmassnotizen oder Regie-Rapporten festhalten kann
(z.B. Überfahrten für Autos, Fussgängerüberbrückungen etc.).
Grundlagen des Grabenbaus
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Grundsatz: |
Es wird immer die Beibehaltung der
ursprünglichen Grabenform angestrebt!
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Grabenformen:
Die beiden Hauptgrabenformen sind der U-Graben
und der V-Graben. Eine Kombination ist ebenfalls möglich.
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V-Graben |
U-Graben |
kombinierter V-U-Graben |
Probleme der Standsicherheit
bei Grabenböschungen
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Böschungsrutschung durch zu steile
Böschung, Wasserzufluss, Entlastung des Böschungsfusses, innere oder
äussere Erosion |
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Geländebruch durch Einschnitte in Hanglagen
oder bei Hangfussentlastungen; meistens bei bindigen Böden |
Probleme der Stabilität bei
gespriessten Gräben
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Berechnen
des Erddruckes
auf die Spriessflächen |
Verhindern
des statischen Grundbruches |
Hydraulischer Grundbruch (Materialeinbruch
infolge höheren äusseren
Grundwasserspiegels) |
Wasserhaltung mit Sickerleitung, Bemessung der
Pumpen und Rohrquerschnitte |
Solche und
andere Probleme können einzeln oder auch kombiniert vorkommen. Aus diesem Grunde
ist es wichtig, dass vor der Ausführung die Beschaffenheit des Baugrundes
bekannt ist und die möglicherweise auftretenden Probleme vorausgesehen werden!
Gemäss SIA 118, Art 5.2 ist dies Pflicht des Projektleiters. Oft genügen einfache Sondierschlitze oder Gespräche mit erfahrenen Leuten, um über die Bodenbeschaffenheit
Bescheid zu wissen.
Grundsatz:
Die Sicherheit der Arbeiter muss jederzeit gewährleistet sein
und hat Vorrang vor allen
anderen Überlegungen,
seien sie nun finanziell,
terminbedingt oder aus Bequemlichkeit!
Bestimmen der Installationsbreiten bei V-Gräben
Über den
notwendigen Platz bei Gräben sind sich die Beteiligten oft zu wenig im Klaren.
Die Installationsbreite muss deshalb frühzeitig berechnet und mit der Bauleitung
abgesprochen werden. Meistens
wird beim Ausrechnen der Installationsbreiten nach folgendem Schema vorgegangen:
(z.T. aus Projektierung und Ausführung von Kanalisationen, AG Hunziker + Cie)
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1.
Transportpiste
Sicherheitsabstand zur Böschungskante
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= 4.0 m
= 1,0 m
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2. Obere
Grabenbreite = Sohlenbreite + 2 x t : n
t = 3,5 m,
Böschung 2 : 1, n = 2, Sohlenbreite = 1,0 m
Obere Grabenbreite = 1,0 m + 2 x 3,5 m : 2
|
= 4,0
m |
3.
Abstand von der Böschungskante bis zur Deponie min. 1 m und 45°
Grundfläche
der Aushubdeponie
= 2,5 x
= 2,5 x = 2,5 x
|
= 1.0 m
= 7,8 m |
4.
Abstand zwischen Humus- und Aushubdeponie
Breite der
Humusdeponie
= 2,5 x
= 2,5 x (*geschätzter Wert)
|
= 1,0 m
= 6,7 m |
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_______ |
Total
Installationsbreite |
= 26,0 m |
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======= |
Schematischer Querschnitt
der Installationsbreite
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Der
notwendige Platzbedarf ist der Bauleitung immer vor Baubeginn
mitzuteilen, weil sie dazu ihr Einverständnis geben muss. Die Berechnung der
notwendigen Breite bei U-Gräben kann nach dem gleichen Schema erfolgen.
Es ist
umstritten, ob die Kulturerde unter der Humusdeponie auch entfernt werden soll.
Tatsache ist, dass er weniger gepresst wird, wenn man ihn auch abstösst und dass
die Wiederinstandstellungsarbeiten über die ganze Installationsbreite besser
ausfallen. Ob der Unterboden auch noch separat deponiert werden soll ist mit der
Bauleitung abzuklären.
Bei grossen V-Gräben empfiehlt
es sich, einen Seilbagger mit Schleppschaufelausrüstung (Dragline)
einzusetzen.
Praktische Tipps:
Vor dem
Aushub sind Gräben immer anzuzeichnen. Rasen kann mittels Spaten angeschnitten
und Wiesland mit Sägemehl oder Kalk bezeichnet werden. Das Anschneiden von
Belägen erfolgt mit Fräse, Tremco-Asphaltschneider oder Kompressorspaten.
Sprays, Spick- oder Schlagschnüre oder Farben dienen zur Markierung der
Schnittstellen.
Falls ein
Schnurgerüst erstellen wird, soll das horizontale Schnurgerüstbrett bei Bedarf
abgehoben werden können (keine Behinderung beim Maschineneinsatz). Das
Schnurgerüst ermöglicht das genaue Aufreissen des Grabens und kann zugleich die
Visierlinie für die Aushub- und Verlegearbeiten oder die Einrichtung des
Kanalbaulasers geben.
Schnurgerüste müssen immer in die Winkelhalbierende der Grabenachsen und genau
durch den Schnittpunkt derselben versetzt werden (Absteckungspunkte
seitlich versichern oder die Grabenachsen verlängern, evt. an Mauern
anzeichnen).
Für das
Einrichten des Kanalbaulasers empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
(z.T. aus Dokumentationen der Fa. Richard Lehmann
AG, 8320 Fehraltdorf)
-
Mittels
Kippnivellier, Theodolit oder Schnur mit Senkel die Achsrichtung ab Hauptabsteckungspunkten abnehmen und den Laser danach im vorgängig erstellten
Graben einrichten.
-
Die Höhe ab
Höhenfixpunkt abnehmen und den Kanalbaulaser möglichst auf Mitte Rohr
ausrichten. Mit einer Dachlatte kann danach die Höhe für die Aushub- oder
Betonsohle bestimmt werden.
-
Die Rohre
können verlegt und einbetoniert werden oder man setzt das erste Rohr, fixiert es
fest und installiert den Kanalbaulaser im Rohr.
-
Sondagen
können nach dem Auffinden der Leitung wieder eingefüllt werden, wenn man
mindestens 20 cm über die Leitung bis O.K. Terrain ein Stück Kantholz oder Brett
hineinstellt (kein Abschranken nötig, keine Behinderung für den Bagger).
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Alle
Materialien möglichst dort abladen, wo sie später gebraucht werden (der
Lastwagen transportiert sie billiger, als später der Bagger).
-
Im Wiesland
Material bei Trockenheit oder Frost zuführen. Für den Transport von Röhren,
Beton und Fremdmaterialien ist im Kulturland eine Transportpiste von ca. 4 m
Breite aus kiesigem Aushubmaterial, altem Chaussierungsaufbruch, Wandkies,
Mauerabbruch oder anderem, möglichst günstigem Material zu erstellen.
-
Abschrankungen
sollen sauber und einwandfrei erstellt werden. Sie sind immer gut zu beschweren, damit sie nicht beim ersten Windstoss umfallen. Als Ständer
können alte, mit Beton gefüllte Pneus verwendet werden.
-
Vorgefertigte
Fussgängerüberbrückungen sind rasch installiert und gewährleisten einen sicheren
Übergang bei offenen Gräben.
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Schächte sind
immer provisorisch abzudecken. Dazu eignen sich Deckel aus Holz oder
Stahlblech mit unterem Anschlag gegen das Verrücken.
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Bei grösseren
Findlingen oder sonstigen Erschwernissen lohnt es sich, zu den Ausmassnotizen
Fotos zu machen.
-
Quer- und
Längsleitungen sollen gesichert, geschützt und nachher fachgerecht unterbaut
werden. Es empfiehlt sich, die Werkleitungen mit einem Abstand von ca. 5 cm
durch einen im gewachsenen Boden aufliegenden Betonriegel zu unterbauen. Die
Leitungen sind mit Sand satt zu unterschlagen, damit sie kein starres Auflager
bekommen.
Unterbaute Werkleitung
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Den Beton im Strassengebiet auf eine Plastikfolie oder ein Blech kippen,
damit der Belag nicht verschmutzt wird!
-
Es lohnt sich, das Devis immer gut durchzulesen.
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Das laufende Fertigmachen der Durchlaufrinnen mit dem 1. Ring erleichtert
dem Ausführenden die Arbeit und vermindert den Zeitaufwand.
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Später wieder
zu versetzende Zäune sind sorgfältig zu demontieren (evt. Fotos machen) und
sauber zu deponieren.
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Nicht
benötigtes Material und Geräte sollen ins Magazin zurückgeschoben werden.
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Alle Arbeiten
laufend fertig machen und das Material nachnehmen!
Die wichtigsten Punkte zur
Erinnerung:
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Die
Baustelleneinrichtung im Tiefbau unterscheidet sich von derjenigen im Hochbau
durch grössere Mobilität.
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In der
Installationsglobalen sind Lagerplätze, Werkanschlüsse, Zustandsaufnahmen,
Schutzmassnahmen, Signalisationen, Abschrankungen und Beleuchtungen,
Schnurgerüste, Baracken, Umschlaggerät, Transportpisten, An- und Abtransporte,
Montage und Demontage allen Inventars in der Regel einzukalkulieren.
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Grundsätzlich
wird immer die Beibehaltung der ursprünglichen Grabenform angestrebt!
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Man
unterscheidet V-Gräben, U-Gräben und abgestufte oder kombinierte V-U-Gräben. Es
können Probleme bezüglich Standfestigkeit der Böschungen, Rutschungen,
Geländebruch, statischem und hydraulischem Grundbruch, Spriessdrücken und
Wasserhaltung auftreten.
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Die Sicherheit
der Arbeiter hat jederzeit Vorrang vor allen anderen Überlegungen.
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Die
Installationsbreite errechnet sich aus den Breiten der Transportpiste, Aushub-
und Humusdeponien, des Grabens und der verschiedenen Abstände. Der Platzbedarf
ist vor der Ausführung mit der Bauleitung zu vereinbaren.
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Praktische
Tipps bezüglich Anzeichnen der Gräben, Erstellen von Schnurgerüsten, Einrichten
des Kanalbaulasers, Materialtransport und Materialablad im Baustellenbereich,
Abschrankungen, provisorische Schachtabdeckungen, Ausmassnotizen, Sicherung von
Leitungen, Abdecken von Strassen beim Betonieren, Fertigmachen der Schächte und
allen anderen Arbeiten, Zurückführen des nicht benötigten Materials usw. sollen
beachtet und eingehalten werden.
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Das Bild zeigt den
fehlenden Abstand zwischen Humus- und Aushubdeponie. Die führt zur Vermischung
des Humus mit Steinen, welche nachher wieder mühsam von Hand herausgelesen
werden müssen.
Fortsetzung: im Buch
Tiefbau – Grundwissen
für Baukader
nach oben
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